Bei der Erzeugung von Bioenergie wird der vom Baum aufgenommene Kohlenstoff in die Atmosphäre abgegeben. Aber gleichzeitig absorbieren die nachgepflanzten Bäume das CO2 wieder. Da dieser Zyklus über einen relativ kurzen Zeitraum stattfindet, gibt es im Prinzip keine diesbezügliche Nettoveränderung der CO2-Menge in der Atmosphäre. Im Gegensatz dazu setzt die Verbrennung fossiler Brennstoffe Kohlenstoff frei, der vor Millionen von Jahren gebunden wurde und damit das aktuelle Niveau in der Atmosphäre langfristig erhöht.8
Der Zellstoff-, Papier- und Drucksektor weist vergleichsweise geringe Treibhausgasemissionen auf.
Da die Nutzung von Biomasse nur ungefähr so viel „biogenen” Kohlenstoff freisetzt, wie gleichzeitig vom wachsenden Wald aus der Atmosphäre aufgenommen wurde, ist dieser Teil der Emissionen praktisch klimaneutral. Dies erklärt, warum Papier & Printmedien nur 0,6% der europäischen Treibhausgasemissionen ausmachen. Im Vergleich dazu emittieren Eisen und Stahl 2,6% und die chemische Industrie 1,6%.9
Langfristig wird eine nachhaltige Forststrategie, die auf die Erhaltung oder Erhöhung der Kohlenstoff-Speicherung in den Wäldern abzielt und gleichzeitig einen nachhaltigen Jahresertrag an Holz, Fasern oder Energie aus dem Wald erzeugt, den größten Minderungseffekt bringen.Zwischenstaatlicher Ausschuss für Klimaänderungen, 2007.10
Der wichtigste Rohstoff der Papierindustrie, die Holzfaser, nimmt beim Wachstum auch Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf, der über den gesamten Lebenszyklus des Produkts gebunden ist.
Bäume und andere Pflanzen absorbieren beim Wachstum Kohlendioxid aus der Atmosphäre, ein Teil davon ist in der Holzfaser eingeschlossen. Tatsächlich ist etwa die Hälfte des Trockengewichts von Holz Kohlenstoff. Ein gesunder Wald hält etwa 30 % des gebundenen Kohlenstoffs in seiner
Biomasse, während weitere 70 % im Boden sind. Bei entsprechender Wiederbepflanzung und verantwortungsvoller Waldbewirtschaftung werden Kohlenstoffvorräte langfristig erhalten – deshalb funktioniert der Wald als „CO2-Senke”, enthält der Atmosphäre Kohlenstoff vor und trägt so dazu bei, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern.11 Die Wälder der EU beispielsweise absorbieren jedes Jahr fast 10 % der gesamten CO2-Emissionen der EU.12 Die globalen Kohlenstoffvorräte der Wälder werden auf 860 Milliarden Tonnen geschätzt, oder auf 27 Jahre weltweite fossile Kohlenstoffemissionen.13