
Verpackungspräferenzen nachgefragt –
Verbraucher wählen Papierverpackungen
Die Corona-Pandemie 2020 hat das Leben der Menschen spürbar verändert. Wie wir arbeiten und soziale Kontakte pflegen, bleibt möglicherweise für immer verändert. Das gilt auch für die Konsumgewohnheiten, mit Auswirkungen auf die Verpackungsindustrie. In einem Jahr mit Lock-down hatten einige Branchen mit Rückgängen zu kämpfen, die Verpackungsindustrie hingegen meldete steigende Volumina und Umsätze, was unter anderem auf mehr Online-Shopping und häufigere Haushaltseinkäufe zurückzuführen ist.
Verbraucher sind sich der Auswirkungen ihrer Kaufentscheidungen auf die Umwelt bewusst und wünschen sich nachhaltigere Verpackungen. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass europäische und österreichische Verbraucher Verpackungen aus Papier, Karton und Wellpappe für besser für die Umwelt halten und diese deshalb bevorzugen.
Die von der Non-Profit-Organisation Two Sides in Auftrag gegebene und vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Toluna durchgeführte Studie zielt darauf ab, die veränderte Wahrnehmung der Verbraucher in Bezug auf Papier, Printmedien und papierbasierte Verpackungen zu verstehen.
Österreicher bei Verpackungswahl überdurchschnittlich auf Umwelt-Kriterien bedacht
Nicht wiederverwertbare Einwegverpackungen sind in den letzten Jahren stark in den Fokus gerückt, die zunehmende Umweltverschmutzung und ihre Auswirkungen auf Tiere und Lebensräume wurden in den Medien diskutiert. Ein Bericht des Pew Charitable Trusts aus dem Jahr 2020 schätzt die derzeitige Menge an Plastik, die die Meere erreicht, auf 11 Millionen Tonnen pro Jahr. Solche Fakten veranlassen Verbraucher, nach Möglichkeiten zu suchen, Abfall zu reduzieren und eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Untersuchungen zeigen, dass Papierverpackungen dabei für viele eine beliebte Möglichkeit sind.

In der Studie wurden die Verbraucher gebeten, ihr bevorzugtes Verpackungsmaterial auf Grundlage einer Reihe von ökologischen, visuellen und materiellen Eigenschaften zu wählen. Die Auswahl war Papier (mit Karton und Wellpappe), Kunststoff, Glas und Metall. Die Studie ergab, dass Papier bei 10 von 15 Eigenschaften die bevorzugte Verpackungswahl war. Top-Kriterien waren dabei bio-abbaubar, leicht und kostengünstig. 59 % der heimischen Verbraucher bevorzugen Verpackungen aus Papier (Eu 55%), weil sie besser für die Umwelt sind.
Die Verbraucher sind zu Recht der Meinung, dass Papier leichter zu recyceln ist. In Europa werden 84 % der Papierverpackungen wiederverwertet, womit es das weltweit am häufigsten recycelte Verpackungsmaterial ist. Glas hat eine Recyclingquote von 74 %, Metall 80 % und Kunststoff 42 %. (Eurostat, 2019)
Die Studie zeigte weiter, dass die Verbraucher von Herstellern und Händlern verlangen, mehr zu tun, um die Verwendung von nicht recycelbaren Verpackungen zu reduzieren. Die Studie ergab, dass 15 % der österreichischen Verbraucher glauben (Eu 26%), dass Marken, Einzelhändler und Supermärkte die größte Verantwortung für weniger Single-use-Verpackungen tragen. Außerdem glauben 33 % der heimischen Verbraucher (Eu 52%), dass In-Verkehr-Bringer nicht genug tun, um nachhaltigere Verpackungen in ihren Geschäften einzuführen. Andererseits sehen Verbraucher auch sich selbst in der Verantwortung: 34 % der Befragten in Österreich (Eu 33%) sind der Meinung, dass Personen / wir selbst die größte Verantwortung haben, den Gebrauch von nicht recycelbaren Verpackungen zu reduzieren.
Der Anstieg des Online-Shoppings – positive Nachrichten für Papierverpackungen
Mit einem Fingertipp auf einem Screen können Verbraucher nach einem Produkt suchen, es bestellen und sich innerhalb eines Tages sicher nach Hause liefern lassen. Doch die Verbraucher sind sich der Auswirkungen von Verpackungen auf unsere Umwelt bewusst und fordern zunehmend, dass Einzelhändler mehr tun, um sicherzustellen, dass ihre Verpackungen recycelbar sind.
Die Umfrage ergab, dass österreichische Verbraucher bereit sind, selbst zu handeln, wenn sich Hersteller und Handel ihrer Meinung nach nicht genug für Nachhaltigkeit engagieren. In Europa würden 40 % einen Händler meiden, der anscheinend nicht versucht, den Einsatz von nicht recycelbaren Verpackungen zu reduzieren. Weitere 54 % würden aktiv mehr bei Händlern kaufen, die Plastik aus ihren Regalen entfernen.

80 % der heimischen Online-Käufer legen besonderen Wert darauf, dass ihre Produkte in einer angemessenen Verpackungsgröße geliefert werden (Eu 68%), was den Wunsch zeigt, unnötigen Abfall zu reduzieren. Weitere 52 % bevorzugen die Lieferung von Produkten in Papierverpackungen (Eu 57%), zum Beispiel wegen der guten Recyclingfähigkeit.
Über die Trend Tracker-Umfrage: Im Jänner 2021 wurde im Auftrag von Two Sides eine globale Studie unter 8.800 Verbrauchern durchgeführt, vom unabhängigen Marktforscher Toluna. National repräsentative online-Interviews wurden in Brasilien (1.000), den USA (1.000) und zehn Ländern in Europa durchgeführt, darunter Österreich (500), Belgien (600), Dänemark (500), Finnland (350), Frankreich (1.000), Deutschland (1.000), Italien (1.000), Norwegen (350), Schweden (500) und Großbritannien (1.000). Die Umfrage wird alle zwei Jahre durchgeführt, um die Vorlieben, Wahrnehmungen und Einstellungen der Verbraucher gegenüber Papier, Printmedien und Papierverpackungen zu erforschen und zu verstehen.