CEPI 2022: Recycling-Fähigkeit von Papierprodukten testen

Um die Recyclingraten bei Papierverpackungen noch weiter zu erhöhen, sind einheitliche Testmethoden notwendig. Damit können Faktoren wie Faserstruktur oder Fremdstoffgehalt festgestellt und bei der Entwicklung neuer Papierprodukte mit berücksichtigt werden.

Die Papierindustrie hat kürzlich eine aktualisierte, europäisch harmonisierte Testmethode mit drei Anhängen für die Recyclingfähigkeit vorgestellt, die in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen der Papier-Kette entwickelt wurde. Für das Projekt war die Unterstützung der 4evergreen-Mitglieder besonders wichtig, die über einen Zeitraum von neun Monaten eine Reihe von Tests durchführten. Die dabei entwickelte Methode ist besonders für Papierverpackungen relevant. Diese weisen zwar jetzt schon hohe Recyclingquoten auf, erfüllen aber auch zunehmend neue Funktionalitäten, die für das Recycling auch mitbedacht werden müssen. Die aktualisierte harmonisierte Cepi-Prüfmethode für die Recyclingfähigkeit bietet dafür jetzt Designrichtlinien und Bewertungsprotokolle, die es ermöglichen, Papierprodukte in ganz Europa unter identischen Bedingungen auf ihre Wiederverwertbarkeit zu prüfen.

Bis 2025 sollen alle Papierverpackungen recycelbarsei
       und die Recyclingquote bis 2030 die 90 % erreichen.

Die Rezyklierbarkeit von Papierprodukten wird durch Laborverfahren bestimmt, die die wichtigsten Phasen in den Altpapier-einsetzenden Fabriken nachgebildet. Das sind einige der Parameter:

  • Die Leichtigkeit, mit der die Fasern mit der Standardausrüstung getrennt werden können.
  • Die Möglichkeit, aus den zurückgewonnenen Fasern ohne nennenswerte Störung Blätter zu formen.
  • Das visuelle Erscheinungsbild, wenn die Fasern zu Platten geformt sind.
  • Der Anteil an grobem und feinem Ausschuss.
  • Der Grad der Fragmentierung von störenden Materialien (Klebstoffe, Metalle, Kunststofffolien).
  • Der Gehalt an kolloidalen Teilchen (<10 μ), die von papierfremden Bestandteilen stammen.

Die Prüfmethoden ermöglichen es, die Prozesse unter Laborbedingungen nachzubilden, die sonst im industriellen Maßstab in Papierrecyclingfabriken ablaufen. Im Rahmen der Arbeitsgruppe wurden die bisherigen Methode einem “Realitätscheck” unterzogen und die Prüfinstitute in ihren Bemühungen unterstützt.
Um den gleichen Feuchtigkeitsgehalt aller Papierproben herzustellen, kommt ein Trocknungsofen zum Einsatz.

“Die Methode, die von uns gemeinsam entwickelt wurde, bietet ein gutes Instrumentarium, um die Feststellung der Recyclingfähigkeit in ganz Europa auf harmonisierte Weise zu fördern.”
Hans Wortman (Wepa), Vorsitzender von 4evergreen.

4evergreen wurde 2019 gegründet und vertritt die Wertschöpfungskette für Verpackungen aus Papier. Mit dabei sind auch eine Reihe von weltweit führenden Unternehmen.

Die Unterlagen mit den technischen Beschreibungen der Labor-Tests finden Sie hier:

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