
Die Halleiner Zellstofffabrik AustroCel wird ihr Portfolio erweitern und zukünftig auch Bio-Kraftstoff produzieren. Vereinbart ist auch, dass die OMV das Bio-Ethanol übernimmt und ihrem Benzin beimischt.
Zur Herstellung von Papier wird Zellstoff benötigt, der aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gewonnen wird. Bei dem Prozess fallen aber nicht nur die Fasern (Zellulose) an, sondern auch große Mengen an Lignin, das bisher direkt thermisch verwertet wird. Um die Produkte-Kette um eine Stufe wertvoller zu machen, investiert das Werk in Hallein nun über 40 Millionen Euro in eine neue Anlage zur Herstellung von Bio-Ethanol der zweiten Generation. Nach Abschluss der Bauarbeiten in 2021 wird die Anlage aus dem verbliebenen Holzzucker der Zellstofflauge durch Fermentierung und Destillation rund 30.000 Tonnen Biotreibstoff erzeugen. Die Menge reicht, um rund ein Prozent des jährlichen Benzinverbrauchs in Österreich ersetzen.
Der Bio-Treibstoff Aus Fichtenholz ist nicht nur umweltfreundlich, weil er pro Jahr 50.000 Tonnen fossiles CO2 eingespart, sondern auch, weil er dafür Reststoffe der Zellstofferzeugung statt Futter- oder Nahrungsmittel verwendet. Außerdem kann das Ölunternehmen OMV mit dem so hergestellten Ethanol seine gesetzliche Substitutionspflicht erfüllen, die mit der EU-Richtlinie „Erneuerbare-Energien- Richtlinie“ 2009 gesetzt wurde.