Sowohl der Verbrauch von neuem Papier und Karton als auch die Sammlung von Altpapier (PfR) gingen zurück (um -1,8 % bzw. -5,0 %). Infolgedessen sank die Recyclingquote im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr. 2022 wurden 70,5 % des gesamten in Europa verbrauchten Papier- und Kartonprodukte recycelt. Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine und der Energiekrise wirkten sich, wie in vielen anderen Sektoren auch, auf den Markt für Altpapier aus. Die hohen Strom- und Gaspreise haben sich unverhältnismäßig stark auf den Betrieb der Papierfabriken ausgewirkt, die Altpapier einsetzen. Diese Papierfabriken sind für ihre Energieerzeugung am Standort nämlich stärker von der Gasversorgung abhängig als Papierfabriken, die Zellstoff erzeugen und deshalb Lauge zum Verbrennen haben. So wirkte sich die Energiekrise stärker auf die Altpapier-Recycler aus, was trotz der erheblichen Investitionen in neue Recyclingkapazitäten in Europa im vergangenen Jahr zu einem leichten Rückgang der Nutzung von PfR führte.
Auf nationaler Ebene lag die Zahl der Länder mit einer Recyclingquote von weniger als 60 % im letzten Jahr bei 7, gegenüber 9 noch davor. Die Zahl der Länder, die eine Recyclingquote von mehr als 70 % aufweisen, lag aber bei 14 gegenüber 16 zuvor. Generell ging der Papierverbrauch 2022 in fast allen Sorten zurück, mit Ausnahme von Hygienepapieren (+3,5 %) und Karton für Faltschachteln (+6,5 %).
.