
Eine neue Studie zeigt, dass papierbasierte Einweg-Verpackungen in Restaurants eine bessere Umweltbilanz haben können als wiederverwendbare Verpackungen.
Eine neue Life Cycle Assessment (LCA)-Studie, die vom dänischen Ingenieurbüro Ramboll für die European Paper Packaging Alliance (EPPA) durchgeführt wurde, zeigt die deutlichen Umweltvorteile von Einwegprodukten im Vergleich zu Mehrwegsystemen, insbesondere bei der Einsparung von CO2-Emissionen und dem Frischwassereinsatz.
Die Ökobilanz vergleicht die Umweltauswirkungen von Einweg-Verpackungen aus Papier mit dem Fußabdruck von Mehrweg-Geschirr in QuickService-Restaurants in Europa. Die Studie berücksichtigt eine umfassende Nutzung von 24 verschiedenen Lebensmittel- und Getränkebehältern in SchnellRestaurants, nämlich Becher (Kalt-/Warm), Behälter (Wrap/Teller/Schale/Deckel), Kartons für heiße Speisen, Salatschüssel mit Deckel, Eiscremebecher und Besteck.
Übersicht der Argumente
Nach dem Basisszenario verursacht das polypropylenbasierte Mehrwegsystem mehr als 2,5 mal so viel CO2-Emissionen und benötigt 3,6 mal mehr Wasser als das papierbasierte Einwegsystem. Der Grund dafür ist, dass Mehrweggeschirr erhebliche Mengen an Energie und Wasser zum Waschen, Desinfizieren und Trocknen benötigt.
“Bei der Betrachtung der verschiedenen Materialien und Wertschöpfungsketten erfordert Nachhaltigkeit einen umfassenden und offenen Ansatz. Politiker und Manager müssen Entscheidungen treffen, die auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht auf Annahmen basieren. Es mag auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen, aber die Ramboll-Studie zeigt deutlich, dass einige nachhaltige Einwegprodukte aus Papier tatsächlich besser für die Umwelt sind als wiederverwendbare Plastikprodukte. Wir hoffen, dass diese Studie der Europäischen Kommission helfen wird, faktenbasierte politische Maßnahmen im Jahr 2021 vorzubereiten, und zwar im Rahmen der erwarteten Initiative für nachhaltige Produkte”, kommentierte Ignazio Capuano, Cepi Chairman und CEO der Burgo group Spa.
“Wir wissen, dass der Klimawandel die größte Herausforderung unserer Zeit ist und dass wir alle die Verantwortung haben, unseren Einfluss auf das Klima effektiv zu minimieren, und zwar ab heute. Wasserknappheit ist ein Thema von wachsender globaler Bedeutung, zusammen mit einer tiefgreifenden Dekarbonisierung, um bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die europäische Papierindustrie hat eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel, indem sie schnelle und gleichzeitig preisgünstige Lösungen anbietet. Schon heute gibt es 4,5 Millionen Tonnen Einweg-Plastikartikel, die durch papierbasierte Alternativen ersetzt werden können, mit einer sofortigen positiven Auswirkung auf das Klima”, fügte Cepi-Generaldirektor Jori Ringman hinzu.
Im Industrie-Manifest der Cepi 2030 steht dazu: Die Europäische Union sollte dabei helfen, neue Märkte für biobasierte Produkte wie Verpackungen aus Papier und Pappe zu schaffen und sicherstellen, dass es einen stetigen Nachschub an nachhaltig beschafften Rohstoffen gibt, wie zB. hochwertiges Papier für das Recycling und Frischfasern, um wiederverwertbare Produkte auf Papierbasis auf den Markt zu bringen.
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Faserbasierte Verpackungen sind bereits das am meisten gesammelte und recycelte Verpackungsmaterial in Europa. Und die Industrie will es noch besser machen, mit der 4evergreen-Koalition, einer Allianz von über 50 Unternehmen, die die gesamte Wertschöpfungskette für faserbasierte Verpackungen repräsentieren. Die Allianz arbeitet daran, die Recyclingraten von faserhaltigen Verpackungen bis 2030 auf 90 % zu erhöhen.