Die jetzt veröffentlichte Jahresstatistik der Cepi bietet einen guten Überblick über die aktuelle Lage auf dem Markt für Zellstoff- und Papierprodukte und die Leistung der Branche. Sie hilft auch, Trends und Widerstandsfähigkeit der Branche zu analysieren.
Wie andere Industriezweige zeigte auch die Papierindustrie 2021 eine kräftige Erholung nach der Krise. Der Verbrauch von Papier und Pappe stieg um 5,8 % und übertraf damit das allgemeine Wachstum des BIP im Euroraum. Infolge dessen stieg auch die Produktion von Papier und Pappe um 6,1 %. Die Auslastung der Anlagen erreichte im Laufe des Jahres 90 %, gegenüber 85 % im Jahr 2020. Auch im ersten Quartal 2022 ist ein positiver Trend zu verzeichnen, denn der Sektor erreichte wieder das Produktionsniveau des ersten Quartals 2021.
Das Wachstum wurde durch eine gute Nachfrage sowohl auf dem heimischen Markt als auch weltweit angetrieben. Die Exporte übertrafen das Niveau von 2019 und verzeichneten ein starkes Wachstum der Verkäufe an nord- und südamerikanische Märkte. Derzeit werden 22 % der Papierproduktion Europas nach Übersee exportiert.
Die Corona-Pandemie beschleunigte bestimmte Trends, die schon in den letzten zehn Jahren beobachtet wurden. Der Aufschwung des elektronischen Handels hat den Markt für Papier- und Kartonverpackungen angekurbelt. Gleichzeitig profitierte die Branche von einer Substitution, die durch die EU-Richtlinie über die Verwendung von Einwegkunststoffen ausgelöst wurde. Die Produktion von Verpackungssorten erreichte 2021 ein Allzeithoch und stieg gegenüber 2020 um weitere 7,5 %. Besonderes Wachstum verzeichnete die Produktion von Verpackungspapieren für Säcke, mit einem Plus von 11,6 %. Auch sie profitierte von der von der EU-Gesetzgebung zu Kunststoffverpackungen.