
Schüler, die häufiger gedruckte Bücher lesen, erbringen bessere Leseleistungen, verbringen auch mehr Zeit damit und haben mehr Freude dabei als Jugendliche, die mehr von digitalen Geräten lesen. In einigen Ländern zeigt das häufigere Lesen digitaler Texte sogar einen negativen Zusammenhang mit der Leseleistung. Dies sind einige der Hauptergebnisse eines neuen OECD/PISA-Berichts 21st Century Readers: Developing Literacy Skills in a Digital World.
In einem Bericht, der Anfang Mai veröffentlicht wurde, zeigt Pisa, das Programme for International Student Assessment der OECD, dass Schüler bessere Leistungen erbringen, wenn sie von Gedrucktem statt mit Bildschirm lesen. Für Eltern und Schulen heißt das, dass mehr getan werden muss, um das Lesen von Büchern und Printmedien auch zukünftig zu sichern.
Auch in Österreich geht die Lesefreude leider zurück.
Rund ein Drittel der Schüler liest häufiger Bücher im Papierformat, während 15 Prozent mehr auf digitalen Geräten und 13 Prozent beides gleichhäufig verwenden. Darüber hinaus lesen etwa ein Drittel der Schüler selten oder nie Bücher, so der Bericht. – Diese Zahlen sind alarmierend. Es ist zwar positiv, dass gedruckte Bücher nach wie vor das bevorzugte Medium zum Lesen sind, aber zwei Drittel der Schüler lesen nicht genug, oder nicht genug Gedrucktes, um die besten Chancen für die Entwicklung guter Lesefähigkeiten zu erhalten. Dies hat weitreichende Auswirkungen. Die Entwicklung eines intensiven Leseverständnisses ist in unserer wissensgesättigten, digitalen Gesellschaft entscheidend. Jungen Menschen müssen die besten Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um sich selbstständig in digitalen Umgebungen zurechtzufinden und den Lärm von “Fake News” und Desinformation zu durchdringen, so OECD-Direktor Andreas Schleicher. Und das beste Werkzeug zum Lesen ist den Ergebnissen zufolge das Papier-Buch.

Der Bericht zeigt unter anderem: in allen teilnehmenden Ländern zeigten Schüler, die angaben, mehr Papier- als e-Bücher zu lesen, bessere Leseleistungen. Gleichzeitig verbrachten diese Jugendlichen auch mehr Freizeit mit dem Lesen zum Vergnügen. Bildungssysteme, in denen ein höherer Prozentsatz der Schüler häufiger Bücher auf Papier liest, erbringen ein besseres Leseverständnis, als Schulen, in denen viel online gelesen wird.
Die OECD ist nicht die erste Organisation, die solche eindeutigen Ergebnisse veröffentlicht. Auch Intergraf hat die Ergebnisse der COST Action E-READ-Initiative veröffentlicht, einer groß angelegten Untersuchung inklusive Metastudie, die 2018 herausfand, dass das Lesen von gedruckten Texten besser für die Bildungsergebnisse junger Menschen ist, wenn es um Verständnis, Konzentration, kritisches Denken und tiefes Lesen geht.